Ein Kommentar zum Mathe-Abi
Die Mathe-Grundkurse musste letzten Mittwoch „leiden“: In der LZ wurde am Samstag bereits Lasse Rieß zitiert, der nach der Abiturklausur in Mathematik „viele Tränen“ fließen gesehen hat. Die einen sagen, die Aufgaben seien zu schwer gewesen, die anderen sagen, sie seien in Ordnung gewesen, aber für die Zeit einer Grundkursklausur zu lang. Und wieder andere, ich vermute, es waren Mathe-Profis, positionieren sich selbstsicher-arrogant: „Hätte man genügend gelernt, wäre die Klausur kein Problem gewesen.“
Ich möchte eines klar stellen: Das Volumen einer Pyramide auszurechnen ist Stoff der Mittelstufe! Es hätte ein Blick in die Formelsammlung, die während der Klausur zu Verfügung steht, gereicht, um die Formel zu sichten! Viel schwieriger wird es, wenn man als allerletzte Aufgabe (und noch, sagen wir fünf Minuten, Zeit hat) eine Steckbriefaufgabe, sprich ein lineares Gleichungssystem, lösen muss, was extrem zeitaufwendig ist – das ist einfach nur fies. Oder wenn Themen schlichtweg nicht behandelt wurden, was dann allerdings am Lehrer liegt.
Ich möchte mich gar nicht in die Diskussion einklinken, was jetzt falsch war. Fest steht, dass einiges schief gelaufen ist, sonst würde es nicht die Proteste geben. Dass selbst gute Schüler Schwierigkeiten hatten, muss als Beleg gelten. Es gib überall die Prüflinge, die entweder sehr gut sind oder sehr schlecht. Doch wenn das Mittelfeld wegbricht, war die Klausur anscheinend nicht angemessen. Oft ist das Argument zu hören: „Das sind nur ein paar Schüler, die sich beschweren, weil sie glauben, keine gute Note zu bekommen.“ Das ist mit der Betonung gemeint, dass dies Fünfer-Schüler sind, die ihren Vorteil aus der Situation schlagen wollen. Aber: Der Anteil dieser Schüler ist nur gering, wenn jedoch eine große Masse an Abiturienten meint, sie hätten die Klausur nicht gewuppt, muss man sich das zu Herzen nehmen.
Einige Posten im Schulministerium werden sich ganz schön ärgern. Warum immer Mathe? Warum nicht Deutsch? Es hat sich zur Tradition entwickelt, die Klausuraufgaben im Fach Mathematik anzuzweifeln. Warum nicht die Autorität spielen lassen, diesen Brauch zu brechen und endlich hart durchzugreifen? So mögen die Herren und Damen des Schulministeriums vielleicht denken.
Dann kann ich nur sagen: Schüler, lasst Eure Autorität spielen! Nur in der Masse sind die Einwände überzeugend, da sie sonst ohne Legitimität wären. Die Petition an Sylvia Löhrmann ist deshalb der richtige Weg. Beteiligt Euch: Je mehr, umso besser.
Hier der Link zur Petition:
http://www.change.org/de/Petitionen/bildungsministerium-nrw-abpr%C3%BCfen-der-klausuren-vor-der-aush%C3%A4ndigung